So haben sich die Verantwortlichen den Familientag im Rößler-Museum beim Tag der offenen Tür vorgestellt. Und genauso ist es eingetreten. Die Erwartungen wurden über die Maßen erfüllt.
Es ist immer schwierig, eingefahrene Gleise zu verlassen und etwas Neues zu probieren. Wird es gelingen? Man hat ja keine Erfahrungswerte! Bei aller gesunden Skepsis überwog aber der Mut bei den Machern. Ihnen war klar, dass sich die Gesellschaft ändert und dass deshalb Wagnisse eingegangen und neue Wege beschritten werden müssen, um gesellschaftlichem Wandel gerecht zu werden und für die Zukunft gerüstet zu sein.
Was nützt es, wenn das Rößler-Museum in Untermünkheim mit seinem umtriebigen Team aus den Kreisen der Fachwelt höchste Weihen erfährt, als Spezialmuseum hoch gelobt wird, aber viele Einwohner und Bürger der eigenen Gemeinde das Museum noch nie besucht haben? Ganz viele wissen gar nicht um die bedeutsamen Aufgaben, denen die Anstrengungen der vollkommen ehrenamtlich arbeitenden Museumsmannschaft und -frauschaft gelten. Dem wollte man Abhilfe schaffen, denn dem Museumsteam geht es in vielfältiger Weise darum, das kulturelle Erbe des Ortes und der Region zu bewahren und dessen Geschichte zu vermitteln.
Um die ins Auge gefassten Ziele zu erreichen, wurde nun zum ersten Mal für den letzten Sonntag in den Sommerferien ein Familientag geplant und durchgeführt. Er sollte insbesondere auch die jüngeren Generationen ansprechen. Vor allem Kinder sollten ihren Spaß dabei haben, während Eltern und Großeltern begleitend und unterstützend dabei sein konnten. Für alle gab es zwischendurch die Möglichkeit, sich an Hohenloher Blooz aus dem Holzbackofen oder an Wurst mit Sauerkraut zu laben und ein kühles Getränk zu sich zu nehmen. Zur Nachmittagszeit wurden Kaffee und selbstgebackener Kuchen aufgetischt.
Die Resonanz war überwältigend. Im und ums Museum war reges Treiben angesagt. Kinder zogen ihre Mütter und Väter an den Händen zu einzelnen Stationen, an denen sie teilnehmen wollten. Man hörte frohes Kinderlachen und traf allenthalben auf strahlende Gesichter. Im Bürgersaal herrschte höchste Konzentration beim Lösen von Denkaufgaben während aus dem oberen Stockwerk nach einer gelungenen Aktion lautstarker Jubel zu vernehmen war. Ältere vertieften sich in Beschriftungstafeln und lasen die Texte.
Doch was faszinierte Jung und Alt auf derartige Weise?
Auf die Gebäude, den Hof und die angrenzende Wiese waren 11 Stationen verteilt. Diese umfassten ganz unterschiedliche Angebote. So bestand für die Erwachsenen eine Aufgabe darin, zwölf verschiedene Hämmer jeweils dem richtigen Handwerksberuf zuzuordnen. Eltern mit ihren Kindern erhielten den gemeinsamen Auftrag, im Museum die ihnen auf Fotokärtchen ausgehändigten Motive auf den ausgestellten Möbeln aufzuspüren. Des Weiteren konnten sie sich Puzzles zuwenden oder sich mit ihren Freunden beim Merken von Memorykärtchen messen, natürlich alle mit Bildern von Ausstellungsstücken versehen.
Zudem war eine Malstube eingerichtet, in der die Motive von uralten bemalten Möbeln auf dem Zeichenblatt festgehalten werden konnten.
Letztlich standen den erwartungsvollen Gästen bei bestem Wetter draußen im Freien etliche Geschicklichkeitsspiele zur Verfügung, die ganz unterschiedliches Können erforderten und viel Vergnügen bereiteten. Die Begeisterung war groß, die Stimmung grandios.
Für die Planer des Aktionstages kam am Abend das höchste Lob aus Kindermund mit Sätzen wie: „Macht ihr das nächstes Jahr wieder?“ Und dann: „Oh bitte ja, nächstes Mal mach‘ ich wieder mit.“
Hier geht es zum Film über den Familientag im Rößler-Museum:
https://www.landesstelle.de/fileadmin/Daten/Video/Roessler-Museum_Familientag-web.webm
Ihr Museumsteam vom Rößler-Museum
Die Preziosen der Automobilgeschichte sind alle im Besitz der Oldtimer-Freunde Gerabronn-Blaufelden-Schrozberg.
Diese hatten sich im Museum angemeldet, um Näheres über die Kostbarkeiten im Museum, die Zeugnisse der Vielfalt Hohenloher Möbelkunst sowie das alte Hohenloher Schreinerhandwerk zu erfahren. Frieder Krumrein und Karl-Heinz Wüstner führten die Gäste durch die Museumsräume und gaben ihr Wissen und den einen oder anderen Schwank zum Besten. Die begeisterten Besucher waren erstaunt über die pure Zahl der ausgestellten Möbel und hörten aufmerksam den Erläuterungen über die herstellenden Schreiner und die Geschichten der ursprünglichen Möbelbesitzer zu. Ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen rundete die Ausfahrt der Oldtimer-Freunde ab.
]]>Zahlreiche Besucher kamen am 2. Oktober zur Vernissage der Ausstellung mit Bildern von Achim Kircher.
Ein Zeitungsartikel des Haller Tagblatts und mehrere Bilder geben darüber Auskunft.
Wer die ganze Landesschau-Sequenz anschauen möchte, kann sich dieses Links bedienen:
www.ardmediathek.de/video/landesschau-baden-wuerttemberg/auswanderer-auf-ahnensuche-in-hohenlohe/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3Mjk1MjI
Überdies wurde uns großes Lob für die Organisation und unsere Gastfreundschaft zuteil.
Der Verein hatte sich mächtig ins Zeug gelegt. Schon seit vielen Monaten wurde im Gebäude gearbeitet. In der Küferei wurden Fässer aufgestellt und Werkzeuge hergerichtet, Möbel wurden mühsam in den oberen Stock gehievt und dort an ihren Platz gebracht. Es mussten passende Texte geschrieben werden und Beschriftungstafeln wollten angebracht sein. All das – eine zeitraubende Arbeit. Nicht zu sprechen von der Organisation der Abläufe und der Bewirtung der zu erwartenden Gäste.
Der Aufwand hat sich gelohnt. Am Eröffnungstag war alles fein hergerichtet für die erwartungsvollen Besucher aus nah und fern. Der Bürgersaal erwies sich für den Andrang der Menschen als viel zu klein. Herrn Pfarrer Engelhart haben wir es zu danken, dass wir den Kirchenraum für die Feierlichkeiten nutzen durften – eine großartige Örtlichkeit für unser Fest. Konnte man doch schon in der Kirche entlang der Emporen, an der Kanzel und rings um die Orgel die Werke der Landschreiner bewundern. Es waren die früheren Schreiner Glessing und Rößler, die sich dort mit ihrer kunstfertigen Malerei verewigt hatten. Herr Pfarrer Engelhart wies in seinen Begrüßungsworten auf die Bedeutung dieses Schatzes für Untermünkheim hin.
Unsere Vorsitzende Frau Karin Breuninger hat alsdann die Festgäste aus der Bürgerschaft, den Gremien der Gemeinde, sowie die Vertreter beteiligter Handwerksbetriebe, der umliegenden Museen und der Vereine aufs Herzlichste willkommen geheißen. Ein herzliches Grüß‘ Gott galt ebenso den früheren Bewohnern des nunmehr umgebauten „Hauses Häberlein“. Ein besonderer Dank erging an die fördernden Institutionen wie LEADER, die Gemeinde, das Land Baden-Württemberg und vor allem auch an unser Ehrenmitglied, den verantwortlichen Architekten Wilhelm Kraft.
Herr Bürgermeister Groh hob in seiner Rede die Bedeutung des neu renovierten Gebäudes hervor, das ein Schmuckstück geworden sei und den alten Ortskern markant aufwerte. Es passt ideal zu den Zielsetzungen des Museums, Vergangenes zu erforschen, zu bewahren und damit unsere Herkunft und den Werdegang handwerklicher Kunst den Bürgern bewusst zu machen.
Architekt Wilhelm Kraft bestätigte, dass der Verein zusammen mit der Gemeinde gerade noch rechtzeitig die richtigen Weichen gestellt hätte, denn unter den heutigen Bedingungen sei ein solch hehres Vorhaben schlichtweg nicht mehr zu stemmen. Über das Ergebnis zeigte sich auch Museumsvorstand Karl-Heinz Wüstner höchst erfreut, denn die zusätzlich gewonnene Ausstellungsfläche befähigt die Verantwortlichen, künftig nicht mehr nur die Bedeutung der Untermünkheimer Schreinermalkunst hervorzuheben, sondern auch die Arbeiten weiterer herausragender Schreinermeister Hohenlohes zu präsentieren. Das erweitert den Horizont und wirft ein helles Licht auf die historische Bedeutsamkeit der Möbelmalkunst in der gesamten Region. Diesbezüglich sei eben Untermünkheim das Zentrum der Forschung und europaweit bekannt.
Herr Gerald Diem war gleich in zweifacher Funktion zugegen. Er überbrachte ein Grußwort von Landrat Gerhard Bauer und war darüber hinaus unser Ehrengast als einer der bedeutenden Leihgeber für die Küferwerkstatt. Ein Großteil der Installation im Erdgeschoss des Hauses stammt aus der Werkstatt seines Großvaters und Vaters. Ein weiterer Teil der Inszenierung wurde dem Museum von Küfermeister Siegfried Brözel übereignet.
Ebenfalls ein Grußwort steuerte Rüdiger Zibold, der Vertreter von LEADER bei. Er gab seiner Zufriedenheit darüber Ausdruck, wie die Fördergelder eingesetzt wurden und welchen Nutzen die Bürgerschaft daraus schöpfen kann, zumal der Rößler-Verein mit seiner Tätigkeit und dem neuen Gebäude ein wichtiges touristisches Ziel darstellt. Er hatte eine Plakette mitgebracht, die er der Vereinsvorsitzenden Karin Breuninger feierlich überreichte.
Lang anhaltenden Beifall ernteten die Musiker, die mit ihren Stücken zu Beginn, zwischen den Festreden und am Schluss des Festaktes brillante Akzente setzten. Herr Thorsten Lemke aus Kreßberg am E-Piano und seine beiden Söhne Leonhard, acht Jahre alt, an der Geige und Leander, 10 Jahre alt, mit der Trompete, verzauberten die Zuhörer mit ihrem Spiel. Beide Söhne sind bereits von „Jugend musiziert“ mit ersten Preisen ausgezeichnet worden.
Nach dem Festakt kam es darauf an, den Besuchern weitere Möglichkeiten der Orientierung anzubieten. Wer wollte konnte zunächst noch in der Kirche bleiben, um unserem Ehrenvorsitzenden Frieder Krumrein zuzuhören, der fachmännisch das Kircheninnere erläuterte. Karl-Heinz Wüstner bot mehrfach hintereinander Kurzführungen durch die neuen Ausstellungsräume an und stellte dabei das Raumkonzept mit verschiedenen Möbelgruppierungen vor. Das hervorragend vorbereitete Küchenteam sorgte im Bürgersaal mit Kaffee, Kuchen, Vesper und Getränken für das Wohlbefinden der Gäste. Viele nutzten die Gelegenheit zu Gesprächen, zum Gedankenaustausch oder einfach zu einem kleinen Plausch zwischendurch. Erst spät am Abend kamen die Gastgeber zur Ruhe, die mit Freude und Zufriedenheit auf den gelungenen Festtag zurückblickten.
Sonderausstellung
„Farben sind Deinem Herzen näher“
mit Werken von Roswitha Gronemann. Vernissage am Freitag, 13. September 2019 fand großen Anklang
Bei sommerlichen Temperaturen konnte Uwe Winkler, 1. Vorsitzender des KFV Rößler-Museum, zur Vernissage mit Werken von Roswitha Gronemann aus Ilshofen über 40 Gäste aus nah und fern begrüßen. Bis zum 27. Oktober 2019 können die vielfältigen abstrakten Arbeiten der Künstlerin im Rößler-Museum jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr in Augenschein genommen werden.
Uwe Winkler leitete seine Begrüßung mit einer kleinen Anekdote ein: Ende der sechziger Jahre waren Roswitha Gronemann und er Schüler an der gleichen Grundschule in Göppingen. Dieser Umstand wurde ihnen aber erst Mitte der neunziger Jahre bewusst, bei ihrer ersten Begegnung in Schwäbisch Hall. Nun, so Winkler, dürfe er die Künstlerin im Rahmen einer Vernissage vorstellen, wobei sie für die anwesenden Untermünkheimer ja keine Unbekannte sei. Von 1985 bis 1995 habe sie gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann Günter Wisotzki sehr erfolgreich das Restaurant „Alte Küferei“ betrieben. Die Hotelfachfrau und Betriebswirtin war danach 20 Jahre als Vorsitzende im DEHOGA aktiv sowie seit 1997 als freiberufliche Unternehmens- und Personalberaterin tätig. Sie hat vier Semester freies Studium an der Haller Akademie der Künste absolviert und kann inzwischen auf mehrere Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen zurückblicken. 2017 errang sie beim Ilshofener Kunst- und Malwettbewerb den 1. Preis. Als nunmehr freischaffende Künstlerin ist Roswitha Gronemann Gründungsmitglied der Ateliergemeinschaft Crailsheim.
Die anschließende Laudatio lag in den Händen von Herrn Bürgermeister a.D. Roland Wurmthaler aus Ilshofen. Wurmthaler, ein enger Freund der Künstlerin, bezeichnete die Malerin als Powerfrau, die gerade das Unbekannte als Herausforderung ansieht und dies dann mit Ausdauer angeht. Sie habe ihm einmal verraten, dass es bei ihr eine Zeit gedauert habe, bis ein freies Malen aus dem Bauch heraus möglich war, bis man den Kopf frei bekomme und die eigene Spur der Kreativität entdecke. Inzwischen sei ihr das sehr gut gelungen, so Wurmthaler. Das sei nicht nur an den ganz unterschiedlichen Maltechniken und Materialien ablesbar: Neben Acrylfarben auf Leinwand verwende sie ergänzend u.a. Ölfarbe, Pigmente, Tusche, Lacke, und Beize, Kreide, Sand, Marmormehl oder Bitumen.
Wurmthaler stellte einen großen Teil der ausgestellten Werke dem Publikum sehr detail- und kenntnisreich vor. Er wies vor allem hin auf die Wahrnehmung der Farben in Abhängigkeit des Lichts hin, sowie den Symbolwert der Farben in den Werken, als auch den malerischen Ausdruck der meist großformatigen kontrastreichen Bilder. Feine Farblagenschüttungen aus verdünnten Tuschen, Pigmenten und Beizen holen differenziert das Eigenleben der Farben und Formen hervor. Die kleineren Arbeiten mit selbst hergestellten sauberen Siebdruckplatten auf Japanpapier sowie die Bildfahnen aus Lasuren, Schichtungen und transparenten Collagen aus Japanpapieren mit abschließendem Wachsauftrag seien das Ergebnis der Experimentierfreude und Vielseitigkeit und der spätberufenen Künstlerin.
Die Künstlerin dankte Uwe Winkler und Roland Wurmthaler für ihre Ausführungen. Sie freue sich sehr, gerade in Untermünkheim eine Einzelausstellung präsentieren zu dürfen, in dem Ort ihrer ersten beruflichen Selbstständigkeit. Zudem zeigte sie sich begeistert über die positive Entwicklung, die das Rößler-Museum seit Mitte der achtziger Jahre genommen habe.
Die Manfred Bretter-Band aus Großaltdort sorgte für die musikalische Umrahmung der Vernissage, das Hotel Kronprinz und Mitgliedern des Kultur- und Fördervereins für das gastronomische Angebot.
Farben sind Deinem Herzen näher…
Farben sind deinen Gefühlen näher als manches Wort
sie schenken ihr Glück den Augen ohne zu Prahlen
die FarbenSeele will sich zart und kraftvoll vor dir entfalten
deiner Augen Blick erhaschen und Dein Herz erfreuen.
© Roswitha Gronemann
]]>Das vielfältige Programm startete mit einer Stadtführung durch Colmar. Colmar besticht durch eine schöne Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern. An der Stadteinfahrt wird man von einer „Freiheitsstatue in Kleinformat“ begrüsst, da der Bildhauer des Originals in New York, Frederic Bartholdi, in Colmar geboren ist. Neben dem Bartholdi-Museum ist Colmar vor allem durch das Museum Unterlinden bekannt, in dem sich der weltberühmte Isenheimer Altar befindet. Diesen Altar nahm die Reisegruppe ebenso in Augenschein wie die vielfältige Bilderauswahl von Vertretern der klassischen Moderne (Picasso, Monet etc.). Anschließend ging die Fahrt weiter in den nahegelegenen Weinort Gueberschwihr, wo man den Tag mit einer Weinprobe ausklingen ließ.
Am Sonntagvormittag stand der Besuch der Gedenkstätte auf dem Col du Linge bei Orbey. Auf einem der schlimmsten Schlachtfelder des 1. Weltkrieges waren auf diesem Abschnitt des Vogesenkamms 1915 in nur wenigen Monaten über 17000 französische und deutsche Soldaten gefallen.
Der Leiter der privat finanzierten Gedenkstätte, Hubert Durlewanger, erläuterte der Untermünkheimer Gruppe die damaligen erschütternden Kriegsgeschehnisse. Erst 1968, also über 50 Jahre nach Ende des 1.Weltkriegs hat sein Vater Armand Durlewanger, ein Historiker, gemeinsam mit Mitgliedern der damaligen Studentenbewegung eine Initiative gegründet, aus der die heutige Gedenkstätte hervorging.
Letzte Station des Ausflugs war Kaysersberg, der Geburtsort des Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer. Kaysersberg hat ihrem berühmten Sohn dort ein kleines Museum gewidmet, das ebenfalls auf dem Besuchsprogramm stand.
Nach Reiserückkehr ließ die Gruppe das eindrucksvolle Wochenende in der Wiesenkelter in Verrenberg ausklingen.
Sein Ziel war das Rößler-Museum. Doch keine Angst, weder hat er Geld geboten für unsere Raritäten, noch sollte irgendetwas aus unserem Besitz versteigert werden. Im Gegenteil. Er kam zu uns, weil unser Museum in Sachen bemalte Möbel als wahre Institution im nördlichen Baden-Württemberg zu betrachten ist. Sein Interesse galt hauptsächlich den Rößler-Möbeln, die er ausgiebig in Augenschein nahm.
Insbesondere die signierten Schränke von Johann Michael Rößler, dem bekanntesten unter den Rößler-Schreinern, hatten es ihm angetan. Einige davon nahm er ganz genau unter die Lupe und untersuchte, ob sie für seine Zwecke geeignet seien. Er ist nämlich gerade dabei, ein Buch über Antiquitäten aus Baden-Württemberg zu schreiben und da, so sagte er, dürfen die Rößler-Möbel aus Untermünkheim einfach nicht fehlen. Vor allem auch deshalb nicht, weil sich vor Jahrzehnten die Antiquitätenhändler die Hacken nach solchen Möbeln abliefen und alle Stücke als Rößler-Möbel verkauften, die eine blaue Farbe hatten und auf denen ein paar Vögel zu sehen waren. Um diesen Umstand ranken sich viele Geschichten, von denen er die eine oder andere in seinem Buch zum Besten geben will. Er bat uns darum, ihm ein paar aussagekräftige Fotos unserer Möbel zur Verfügung zu stellen. Auch interessierte er sich für unsere Fachliteratur, die ihn in mannigfaltiger Hinsicht bei der Beurteilung von bemalten Möbeln unterstützen kann. Seinen Wünschen sind wir gerne nachgekommen, zumal sein Buch das Rößler-Museum mit all seinen Schätzen bei Liebhabern und Fachleuten noch weiter bekannt machen wird.